Osteopathie
Die Osteopathie ist sowohl eine eigenständige Form der Medizin als auch ein philosophischer Ansatz der ganzheitlichen Medizin, in dem Körper, Seele und Geist als untrennbar angesehen werden und der ganze Körper als eine funktionelle Einheit betrachtet wird. Dabei stützt sie sich auf Anatomie und Physiologie. Grundsätzlich ist Osteopathie eine manuelle Technik.
Entstanden ist die Osteopathie um 1900 in Amerika und geht zurück auf Andrew Taylor Still.
Die Osteopathie lässt sich weiter unterteilen, wobei alle drei Systeme immer zusammen spielen, in:
– parietalen Osteopathie: hier werden strukturelle Aspekte wie die Statik, Faszien, das Muskuloskelettalsystem, die Nervenaktivität und der Lymphfluss berücksichtigt.
– viszeralen Osteopathie: hier liegt das Augenmerk auf der Funktionalität der Organe, wobei es sowohl um die Funktion des Organes an sich, als auch um die Positionierung und Aufhängung der Organe im Gesamtkonzept geht.
– craniosacrale Osteopathie: hier beschäftigt sich die Osteopathie mit dem Schädel, den Schädelnähten, den Flüssigkeiten des Körpers, den Hirnhäuten und sogar mit dem Gehirn und Rückenmark selbst. Es wird manuell untersucht, ob eine symmetrische und einwandfreie Funktion möglich ist.
Die Kunst der Osteopathie ist es, die drei oben genannten Systeme nicht einzeln zu betrachten, sondern das Zusammenspiel und ihre Wirkung aufeinander zu kennen und sie zu kombinieren.
In der Erstbehandlung wird immer eine ausführliche osteopathische Diagnostik mit anschließender Behandlung durchgeführt.
So können Probleme von Organen (zum Beispiel eine Nierenbeckenentzündung) Beschwerden im parietalen System verursachen (zum Beispiel Rückenschmerzen). Ziel ist es dabei die primäre Ursache der Beschwerden zu finden und nicht ausschließlich das Symptom zu behandeln.
Die Kunst der Osteopathie ist es, im ersten Schritt der Behandlung die komplette Entstehungsgeschichte zu verstehen.
In Schritt zwei, dem Sichtbefund, wird auf die gesamte Haltung, Asymmetrien, Spannungen, die Bauchform und Narben geachtet. Diese sind nicht grundsätzlich ein Problem, im Kontext der gesamten Untersuchung kann dies aber Hinweise geben.
In Schritt drei, der Untersuchung, finden sowohl Tests und Untersuchungen aus der klassischen Medizin, als auch spezifische osteopathische Tests, die auf Dysfunktionen hindeuten, ihre Anwendung. Diese können im Stehen, Sitzen oder Liegen stattfinden.
Anschließend werden die Erkenntnisse der vorherigen drei Schritte abgeglichen und der Osteopath bildet seine Arbeitshypothese, in der er versucht, die primäre, als ursächliche Dysfunktion herauszufiltern.
Ziel der Behandlung ist es dann, sowohl diese primäre Dysfunktion, als auch die daraus entstandenen Dysfunktionen mittels manuellen Techniken zu lösen. Demnach muss das Symptom, meist der Schmerz, sein Ursache nicht immer an der Stelle haben, an der er zu Tage tritt. Eine Behandlung der schmerzhaften Stelle wäre somit eine reine Symptombehandlung und eine Linderung wäre vermutlich nicht von langer Dauer. Natürlich kann aber die Stelle des Symptom auch die Stelle der Ursache sein.
Wie „fest“ behandelt wird, ist ebenso individuell abhängig von der Patient*in, als auch von der Beschwerdedauer, der Entstehung und zB ob ein Gelenk oder ein Organ behandelt wird.
Wie bereits erwähnt ist im osteopathsichen Konzept der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist anzusehen.
Hier könnten wir als Bespiel eine Schwangerschaft, eine besondere Lebensphase, betrachten. Um den Körper bestmöglich zu unterstützen kann auch hier einerseits die Osteopathie Anwendung finden. Mit sanften Techniken aus der Osteopathie kann so auf die besonderen Bedürfnisse der Mutter und des Kindes eingegangen werden (siehe auch „Kinderosteopathie“). In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann es zusätzlich hilfreich sein, sich mit dem Stand des Beckens und dem Steißbein zu befassen, da diese Bereiche maßgeblich am Geburtsvorgang beteiligt sind. Zudem können hier auch Kinesiotapes sehr hilfreich sein.
Andererseits bieten wir in unserer Praxis zudem Hypnosetherapien an, um auf eine Geburt vorzubereiten. Zum Einen können eventuelle Ängste betrachten werden und versucht zu lösen, zum Anderen ist die debei entstehende Entspannung eine gute Vorbereitung, um die Spirale aus Angst und daraus resultieren Spannung zu beeinflussen. Je entspannter der Beckenboden ist, desto leichter wird der Durchtritt des Babys möglich sein und eventuellen Komplikationen kann vielleicht so schon entgegengetreten werden.
Sie finden auf unserem Youtube Kanal DerGynostepath ein ausführliches Video zum Thema Osteopathie.
Um herauszufinden, ob es auch für Ihre Beschwerden einen osteopathischen Ansatz gibt, kontaktieren Sie uns gerne.
Es ist jederzeit möglich bei Herrn Hopfner und auch unseren Osteopathinnen Frau Patricia Krall und Alexandra Mayer einen Termin zur gynäkologischen Osteopathie zu vereinbaren.
Ihr Tobias Hopfner
Wir sind eine Lehrpraxis für Osteopathie und haben hierfür eine Kooperation mit der Hochschule Fresenius.
Wichtiger Hinweis: Die in meiner Praxis zur Anwendung kommenden Behandlungsmethoden stammen aus der Erfahrungsmedizin. Die Mehrzahl dieser etablierten, medizinischen Therapieverfahren ist noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin (Schulmedizin) wissenschaftlich hinreichend abgesichert. Insbesondere existieren noch keine randomisierten, kontrollierten Studien oder übergreifende Metaanalysen. Ein Erfolg der erfahrungsmedizinischen Therapieformen kann nicht in jedem Behandlungsfall gewährleistet werden.