
Sportosteopathie
Hallo, Mein Name ist Patricia Krall und ich bin Mitglied im Team Tobias Hopfner & Kollegen. Ich bin habe die Studiengänge Wissenschaftliche Grundlagen des Sports an der TU München und Osteopathie an der Hochschule Fresenius absolviert und versuche seither das Wissen beider Studiengänge miteinander zu kombinieren. Mein Spezialgebiet in der Praxis Tobias Hopfner & Kollegen ist die Sportosteopathie. Der nachfolgende Text soll Einblicke in diesen spannenden Bereich innerhalb der osteopathischen Therapie gewähren und die Ideen hinter der Sportosteopathie erklären.
Die Sportosteopathie ist eine Sonderform der Osteopathie, die auf die speziellen Bedürfnisse von Sportlerinnen und Sportlern eingeht. Durch die hohen körperlichen und oft auch psychischen Belastungen denen Leistungsathletinnen und -Athleten ausgesetzt sind, benötigen sie eine auf sie angepasste ganzheitliche Betrachtungs- und Behandlungsweise. Zudem müssen Gegebenheiten der jeweils ausgeübten Sportart mit in die Therapie integriert werden, um alle auf die Sportlerinnen und Sportler wirkenden äußeren Einflüsse zu erfassen und in die Behandlung einzubeziehen. Somit stellt die Sportosteopathie eine Schnittstelle aus der klassischen Osteopathie und der Sportwissenschaft dar.
Der Grundgedanke der klassischen Osteopathie lautet, dass Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit bilden. Die dadurch entstehende Ganzheitlichkeit stellt eine wichtige Komponente in der Osteopathie dar. Dieser ganzheitlichen Betrachtung nach, stehen sowohl die körperliche und psychische Verfassung einer Person, als auch sämtliche Strukturen innerhalb eines Körpers untrennbar miteinander in Verbindung. Mehrere unterschiedliche Gewebe, über die jede und jeder Einzelne von uns verfügt, durchziehen den gesamten Körper und stellen somit Verbindungen von Gelenken, Organen, Muskeln etc. dar. Hierzu zählen Faszien, Nerven und das Gefäßsystem.
Diese Netzwerke bilden, in der Betrachtung der Sportosteopathie, somit die Basis für eine gute Funktion und ein einwandfreies Arbeiten aller anderer im Körper befindlichen Strukturen.
Gerade im Leistungssport ist die einwandfreie Funktion und das problemlose Zusammenspiel aller Körperprozesse unabdingbar. Eine Einschränkung der Mobilität in einem Gelenk beispielsweise wird sofort bemerkt und kann die sportliche Performance massiv einschränken. Demnach ist es das Ziel der Sportosteopathie, eine optimale Versorgung aller Gewebe über Nerven und Gefäße und eine freie Beweglichkeit der umliegenden Faszien zu gewährleisten.
Die Sportosteopathie verfolgt dabei sowohl präventive als auch kurative Ansätze. Das bedeutet, dass eine Therapie bereits vor dem Entstehen von Problemen, sowie auch zur Behandlung von akuten oder chronischen Thematiken erfolgen kann.
Die präventive Arbeit kann angewendet werden, um schon minimale Spannungen in Geweben und Mobilitäts- oder Versorgungsproblematiken, sowie Dysbalancen und Fehlhaltungen bereits vor dem Entstehen von akuten Schmerzen zu erkennen und bestmöglich zu beseitigen. Dies kann im weiteren Verlauf dazu führen, dass weitreichendere Probleme gar nicht erst entstehen und im besten Fall dadurch Verletzungen vermieden werden können. Außerdem kann eine regelmäßige vorsorgliche Untersuchung und Behandlung im Idealfall eine uneingeschränkte körperliche Perfomance im Sport gewährleisten.
Die kurative Anwendung der Sportosteopathie kann nach Verletzungen oder Überbelastung erfolgen. Die Idee hinter dieser Therapie ist es zu mobilisieren, zu kräftigen und die Versorgung des verletzten Areals über eine ideale Nerven-, Lymph- und Blutversorgung bestmöglich zu gewährleisten und dadurch die Regeneration zu unterstützen. In Abhängigkeit davon welche Verletzung genau vorliegt, kann es sinnvoll sein, lokal an einer bestimmten Struktur zu arbeiten und die Versorgung dieser spezifischen Struktur zu fördern oder eher global zu arbeiten, sofern eine allgemeinere Thematik vorliegt.
Die Sportosteopathie erfüllt zudem den Zweck, einen Weg von der Behandlungsbank zurück in den Sport zu finden. Nachdem die ursächliche Thematik für Schmerzen oder anderweitige Probleme idealerweise erkannt und behoben wurde, soll die Sportlerin oder der Sportler nun zurück in die Belastung kommen. Hier gilt es die Osteopathie mit der Sportwissenschaft zu kombinieren. Die Sportwissenschaft als Disziplin befasst sich mit dem Verstehen des menschlichen Körpers in Bezug auf Bewegung und Sport. Dieses Verständnis ist nötig, wenn Athletinnen und Athleten in die allgemeine und sportartspezifische Belastung zurückkehren. Mithilfe adäquater Übungen und Trainingsformen kann die Intensität einer Belastung Schritt für Schritt erhöht werden bis eine volle Belastung wieder möglich ist. Selbstverständlich kann die Osteopathie dabei als unterstützende Maßnahme während des gesamten Entwicklungsprozesses und der Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit angewendet werden.
Die Beweggründe, warum Sportlerinnen und Sportler die Sportosteopathie als Behandlungsmethode wählen, sind zusammengefasst also sehr unterschiedlich. Es kann aber gesagt werden, dass folgende Problemstellungen besonders häufig vorkommen und somit typische Gründe für eine Anwendung der Sportosteopathie darstellen:
⁃ Muskuläre Verletzungen, eventuell auch immer wiederkehrend
⁃ Krampfneigung
⁃ Instabilitäten, Mobilitätseinschränkungen oder Schmerzen in Gelenken
⁃ Bewegungseinschränkungen nach Verletzungen
⁃ Schlechte Regeneration nach hohen Belastungen
⁃ Probleme im Bereich der Wirbelsäule
⁃ überschießende körperliche Reaktionen auf sportliche Belastung, z.B. Irritation des Verdauungstraktes, Schwindel, etc.
Dies war ein kurzer Einblick in die Fachrichtung Sportosteopathie.
Ich freue mich, dich in der Praxis begrüßen zu dürfen!
Eure
Patricia Krall